Das Wichtigste in Kürze:
Gesundheitliche Vorteile für die Mutter:
* Diese Effekte verstärken sich mit der Dauer der Stillzeit.
Weiteres Wissenswertes:
Kommt die Mutter mit Krankheitserregern in Verbindung, bildet sie die passenden Antikörper und leitet diese via Muttermilch weiter an Ihr Kind. Auf diese Weise wird die Krankheit beim Kind abgeschwächt oder tritt gar nicht erst auf.
Der Stillvorgang ist verbunden mit dem Versorgen von Nahrung, mit Zuwendung, Nähe, Vertrautheit und Sicherheit. Studien zu Folge ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod während der gesamten Stillzeit um die Hälfte reduziert und Infektionen treten seltener auf. Gestillte Kinder haben ein deutlich kleineres Risiko als ungestillte Kinder, später einmal übergewichtig zu werden. Stillen vermindert die Häufigkeit und die Intensität von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Atemwege oder von Mittelohrentzündungen. Speziell längeres Stillen schützt sogar weit über die Stillzeit hinaus vor Krankheiten, wie zum Beispiel das Risiko im Jugendalter an Krebs zu erkranken. Forscher fanden heraus, dass gestillte Kinder im Erwachsenenalter geringere Cholesterinwerte und somit gesündere Herzen haben. Manche Studien weisen sogar auf eine höhere Intelligenz bei länger gestillten Kindern hin. Insgesamt scheint Muttermilch den Stoffwechsel, das Immunsystem und den Hormonhaushalt von Kindern positiv zu beeinflussen. Wird zwischen dem siebten - frühestens aber ab dem fünften - Monat allmählich Gluten haltige Beikost in Verbindung mit Muttermilch eingeführt, kann der Entstehung von Zöliakie, Weizenallergie und Diabetes Typ 1 vorgebeugt werden. Die Brust ist der Kiefer-gerechteste Sauger. Bei lange gestillten Kindern treten Zahnfehlstellungen signifikant weniger auf als bei Kindern, die ihr Saugbedürfnis an Flasche und Nuggi stillen.
Hast du einen Schwangerschaftsdiabetes?
Bei einem Schwangerschaftsdiabetes wird deinem Kind nach der Geburt der Blutzucker regelmässig kontrolliert. Direkt nach der Geburt - oft bis zum Milcheinschuss nach ca. 3 Tagen bekommt dein Kind dann zusätzlich zum Stillen noch Formulanahrung, um den Blutzucker zu stabilisieren. Besser wäre jedoch, deinem Kind bereits eigenes Kolostrum zur Verfügung zu stellen. Ab der 37. Schwangerschaftswoche kannst du bereits versuchen eigenes Kolostrum mit der Hand (nicht mit der Pumpe!) auszustreichen und für nach der Geburt zu sammeln. Mit ausreichend gesammeltem Kolostrum kannst du dein Kind vom ersten Tag an mit deiner eigenen Milch versorgen ohne Formula zugeben zu müssen. Voraussetzung ist, dass weder bei dir noch bei deinem Kind eine Hochrisiko-Indikation besteht.
Kurzvideo zur Milchgewinnung mit der Hand:
https://med.stanford.edu/newborns/professional-education/breastfeeding/hand-expressing-milk.html
© Jana Gerber-Tempel Quelle: MUTTERMILCH – AUCH FÜR ZWILLINGE DAS BESTE